Verlaufsbericht  Schuljahr 2025  Feldbergschule

  

Name: G.

Schuljahr: 2024/2025

Geb.: 2019

Fachkraft: Frau D.

Berichtszeitraum: 10/2024-01/2025

Ort: M.

 

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum

- G. spricht besser Deutsch

- G. hat mehr Lust auf Schule (lernen) bekommen

- G. ist offener geworden und interessiert sich auch für die Mitschüler

 

Besonderheiten im Hilfeverlauf

  1. hat zu Beginn des Schuljahres kaum Deutsch gesprochen bzw. verstanden. Das hat die Zusammenarbeit anfangs erschwert.

 

  1. Allgemeine Informationen
  2. ist ein sehr ruhiges Kind und hat 5 Geschwister. G. spricht neben Deutsch eine weitere Sprache (nicht bekannt).

 

  1. Ausgangssituation
  2. ist ein freundliches und empathisches Kind, das sich gut an Regeln hält, den Unterricht nicht stört und stets hilfsbereit ist. G. ist ruhig und zurückhaltend, fasst jedoch schnell Vertrauen zu anderen. Besonders in den Pausen zieht es sich gerne zurück und beschäftigt sich lieber allein. Dies könnte mit einer Sprachbarriere zusammenhängen, da G. nur wenig Deutsch spricht. Dennoch macht es oft den Eindruck, dass es mehr versteht, als es sich zu sagen traut. Im Einzelgespräch traut sich G. bereits deutlich mehr zu sprechen, wobei häufig nur abgehackte Sätze zustande kommen. Dennoch sind die Bemühungen und die Freude am Sprechen klar erkennbar. Im Unterricht beteiligt sich G. nur selten aktiv an offenen Gesprächen und meldet sich nicht freiwillig, um beispielsweise Aufgaben vorzulesen. Die größte Schwierigkeit liegt im Fach Deutsch, insbesondere beim Lesen und Schreiben. Während G. bereits Buchstaben erkennen und abschreiben kann, fällt es dem Kind noch schwer, eine Verbindung zum Lesen herzustellen. Wörter werden nicht als Ganzes gelesen, sondern lediglich die einzelnen Buchstaben benannt. Dadurch entstehen zunehmend Probleme beim Bearbeiten von Aufgaben, da das Lesen immer mehr zur Grundvoraussetzung wird. Um Frustration zu vermeiden, arbeitet G. mit einem Förderheft, das an G.s Niveau angepasst ist, da zu schwierige Aufgaben schnell zu Demotivation und Frustration führen. In Mathematik zeigt G. hingegen deutlich mehr Interesse, wodurch es besser an Aufgaben arbeiten kann. Obwohl auch hier ein Förderheft genutzt wird, um das korrekte Notieren der Zahlen zu üben, arbeitet G. teilweise auch mit dem regulären Material. Eine Schwierigkeit ist unter anderem weiterhin das Schreiben von Zahlen. Während G. die Zahlen bei „freien Aufgaben“ nicht immer korrekt schreiben kann, gelingt dem Kind das Nachfahren von Zahlen als Übung gut. Die Freude an diesem Fach ist spürbar. Mit Hilfestellung kann G. Aufgaben gut lösen und einfache Rechnungen bewältigen. Allgemein kann sich G. lange und ruhig mit einer Aufgabe beschäftigen, auch wenn der Inhalt nicht immer korrekt ist. Das Kind beobachtet, dass die Klasse konzentriert und leise arbeitet, und passt sich dem Verhalten an. Allerdings beginnt es dann, bei seinem Sitznachbarn abzuschreiben oder zusammenhangslos Buchstaben in das Heft zu notieren. Mit Unterstützung ist G. jedoch in der Lage, die Aufgaben richtig zu bearbeiten. Das Kind ist kooperativ und nimmt Hilfe dankbar an. Jede Form der Unterstützung steigert G.s Motivation und Eigenleistung. G. nimmt sehr gerne am Sportunterricht teil und hat an Tagen mit Sport mehr Energie für die weiteren Schulstunden als an Tagen ohne Sportunterricht. Es bewegt sich gerne, rennt mit Begeisterung herum und nimmt aktiv an Spielen teil – selbst, wenn es die Regeln oder den Ablauf nicht immer versteht. Die Klassenkameraden unterstützen G. meist, werden jedoch gelegentlich frustriert, wenn sie durch G. ein Spiel verlieren. G. selbst nimmt dies selten persönlich. Was das Kind jedoch stark beschäftigt, ist, wenn ihm Unrecht getan wird. In solchen Situationen fällt es G. schwer, sich klar auszudrücken, sodass die Sichtweise nicht immer verstanden wird. Dies führt manchmal zu Frustration bei G.

 

 

  1. Aktuelle Situation

Zu Beginn lag der Fokus darauf, mit G. den Klassenstoff nachzuarbeiten. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass es wichtiger war, die Sprachkompetenz und die sozialen Fähigkeiten zu verbessern sowie mit vereinfachten Aufgaben zu arbeiten. Daher wurde regelmäßig das Gespräch mit G. gesucht, insbesondere wenn die Motivation für schulische Aufgaben gering war. Durch diesen Ansatz konnten (A) zunächst mehr Vertrauen aufgebaut und (B) das freie Sprechen gefördert werden. Dadurch konnten häufiger Aufgaben im Förderheft gemeinsam bearbeitet werden. Besonders positiv war zu beobachten, dass G. mit der Zeit mehr Eigeninitiative zeigte. G.s Konzentration war erhöht, wenn Unterstützung in der Nähe war. Die gezielte Auswahl von Aufgaben, die Erfolgserlebnisse ermöglichten, führte zu einem gestärkten Selbstbewusstsein. Insbesondere im Fach Mathematik wurden Fortschritte gemacht, da Aufgaben zunehmend eigenständig gelöst wurden, wenn sie genau erklärt wurden. Dies stärkte das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Im Fach Deutsch zeigen sich weiterhin deutliche Schwierigkeiten, insbesondere beim Lesen. Da das Lesen für viele Aufgaben eine Basiskompetenz ist, stellt dies eine zunehmende Herausforderung dar. Hier besteht weiterhin Förderbedarf, um Frustration zu vermeiden und G. schrittweise an anspruchsvollere Aufgaben heranzuführen. Dennoch hat sich das Interesse am Lesen und Schreiben stark verbessert. Das Kind berichtet mit Freude über neu gelernte Buchstaben und sucht unabhängig vom Unterricht Wörter mit den neu erlernten Buchstaben. Auch die Förderhefte in Deutsch bearbeitet G. mit viel mehr Freude, auch wenn die Inhalte noch nicht korrekt sind. Dies zeigt jedoch, dass G. bereit ist zu lernen und zu arbeiten. Es ist daher wichtig, hierbei unterstützend zu wirken. Die Zusammenarbeit mit G. war insgesamt sehr positiv. Das Vertrauen entwickelte sich zunehmend, und Hilfestellungen wurden bereitwillig angenommen. Dies zeigte sich besonders in Situationen, in denen zunächst wenig Motivation vorhanden war, das Interesse jedoch durch Gespräche mit der Schülerassistenz oder gezielte Hilfsmittel wieder geweckt werden konnte. Die Zusammenarbeit hat sich in mehrfacher Hinsicht als sinnvoll erwiesen. G. hat kleine, aber bedeutende Fortschritte gemacht und ein größeres Interesse am Lernen entwickelt – ein wichtiger Aspekt für die weitere Förderung. Besonders auffällig ist, dass G. nun häufiger versucht, Aufgaben selbstständig zu bearbeiten, und Hilfe zunächst ablehnt mit der Begründung: „Ich schau erstmal allein, dann kannst du kommen.“ Dies zeigt, dass G. an Selbstbewusstsein gewonnen hat. Die Förderung wird fortgesetzt, da weiterhin Unterstützung benötigt wird, um sowohl schulische als auch persönliche Fortschritte zu erzielen. Gerade die langfristige Sicherheit in der deutschen Sprache ist ein wichtiges Ziel, um eine aktivere Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. Die positive Entwicklung in Mathematik unterstreicht zudem die Notwendigkeit, an G.s Fähigkeiten weiterzuarbeiten und dem Kind weitere Erfolgserlebnisse zu ermöglichen – denn diese steuern maßgeblich die gesamte Motivation von G. Um G. auch weiterhin zu unterstützen, wird die Zusammenarbeit im nächsten Halbjahr fortgesetzt.  

 

 

  1. Ziele

 

  1. Ziel

1.1 Richtungsziel

  1. sicherer in der deutschen Sprache machen

 

1.2 Handlungsziel

  1. Selbstbewusstsein und innere Stärke aufbauen, damit die Sprachbarriere durchbrochen wird.

 

1.3 Handlungsschritte

- G. öfters Loben

- Keine zu hohen Ziele setzen, damit keine Frustration entsteht und G. sieht das es in der Lage ist, genau wie andere auch, Aufgaben zu lösen

- Noch viel mehr über alltägliche Dinge reden, damit das Vokabular erweitert wird

 

1.4 Ressourcen zur Zielerreichung

- Schülerassistenz sorgt dafür, mehr mit G. zu Sprechen (nicht nur über Schule) und das Kind öfters zu loben, weil das enorm viel mit dem Selbstbewusstsein macht

- Ggf. Förderunterricht in Deutsch

 

 

  1. Ziel

 

2.1 Richtungsziel 

Selbständiger sein

 

2.2 Handlungsziel

  1. soll bis zum Ende des Schuljahres eigenständiger Aufgaben bearbeiten und die Materialien besser zusammenbehalten

 

2.3 Handlungsschritte

- G. immer mehr allein machen lassen

- loben, wenn das Kind was allein hinbekommen hat

- G. beibringen die Zettel und Blätter besser abzuheften

 

2.4 Ressourcen zur Zielerreichung

- die Schülerassistenz zeigt G. noch öfters, wie man Sachen ordentlich aufbewahrt und versucht G. mehr Aufgaben erstmal allein bearbeiten zu lassen.

 

 

 

 

 

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(Schülerassistenz)                                                                (Teamleitung Projekt)

                       

 

Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.