Abschlussbericht 2. Halbjahr 2022/2023 Leibnizschule

 

  

Name: N.

Schulhalbjahr: 2023

Geb.: 1994

Fachkraft: Frau T.

Berichtszeitraum: 02/2023 – 07/2023

Ort: M.

 

 

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum
  • Benennen der Zahlen im 10er-Zahlenraum
  • Erlenen von Addition und Subtraktion im 10er-Zahlenraum
  • Selbstständige Ausführung von Arbeitsaufträgen
  • Erledigen der Hausaufgaben auch ohne Hilfestellung

 

 

Sonstiger Ressourcenaufbau im Berichtszeitraum

  • Erstellung individualisierter Lernpläne entsprechend der Kenntnisse und Fähigkeiten des Schulkindes durch die Klassenleitung
  • Weitere Betreuungskraft an einzelnen Tagen, die mit dem Schulkind im 1:1-Setting Lerninhalte des Mathematikunterrichts wiederholt
  • Individuelle und dem Lernstand entsprechende Hausaufgaben
  • Fokus des Lernens verstärkt auf spielerischen Methoden

 

 

  1. Allgemeine Informationen

Der*die Schüler*in wurde in Deutschland geboren, jedoch kommen die Eltern ursprünglich aus der Türkei, weswegen sich mit dem*der Schüler*in ausschließlich auf Türkisch unterhalten wird. Das Schulkind verfügt über geringe Deutschkenntnisse und hat Schwierigkeiten mit der Grammatik. In der Freizeit wird mit dem drei Jahre jüngeren Geschwisterkind gespielt, da der*die Schüler*in noch keinen eigenen Hobbys nachgeht, (bspw. sich mit anderen Kindern zu treffen.) Die Aktivitäten zeigen sich demnach im familiären Kontext.

 

 

  1. Ausgangssituation

Im ersten Schulhalbjahr wurde festgestellt, dass der*die Schüler*in große Schwierigkeiten hatte, sich an die Abläufe des Schulalltags zu gewöhnen und unterschiedlichen Anforderungen nachzukommen. Besonders im Matheunterricht zeigten sich Differenzen im Vergleich zu Mitschüler*innen: Es fehlten grundlegende Kenntnisse von Zahlen, sodass im Laufe des ersten Schulhalbjahres das Zählen von Beginn an erlernt werden musste. Dadurch konnten Zahlen in den ersten Monaten des Schuljahres nicht benannt werden, was sich auf das Verständnis von Rechenaufgaben auswirkte. Durch das Abzählen der Finger konnte das Zählen von eins bis zehn erfolgreich geübt werden. Im Deutschunterricht war es dem*der Schüler*in nicht möglich, die Aufgaben zu bearbeiten, weswegen ein individuelles Lerntempo mit entsprechenden Aufgaben festgelegt wurde. Das Erlernen einzelner Buchstaben erfolgte mittels mehrfacher Wiederholung, woraufhin zunehmend besser einzelne Wörter gelesen werden konnten. Bezogen auf das Sozialverhalten lässt sich sagen, dass nach dem ersten Halbjahr bereits auffiel, dass zu Pausenzeiten der*die* Schülerin sich tendenziell jüngere Kinder zum Spielen suchte, die ein ähnliches Spielverhalten aufwiesen und bevorzugt auch die gleiche Muttersprache kannten. Im Unterricht machte sich dies ebenfalls bemerkbar, sodass wenige bis keine Freundschaften entstanden. Zusätzlich fiel der*dem Schüler*in der Methodenwechsel innerhalb des Unterrichts schwer, weswegen zusätzliche Unterstützung notwendig war.

 

 

  1. Aktuelle Situation

Durch das Projekt konnte dem*der Schüler*in auch im zweiten Schulhalbjahr unterschiedliche fächerübergreifende Hilfestellungen gewährleistet werden, die insgesamt das Ankommen und Einfinden im Schulalltag ermöglichten. Da bereits im ersten Schuljahr deutlich wurde, dass ein Vergleich mit Mitschüler*innen sich eher hemmend als stärkend auf das Schulkind auswirkte und stattdessen ein individuelles Lerntempo ermittelt werden musste, lag der Fokus im gemeinsamen Lehr- und Lernprozess darauf, den Spaß am Lernen und am schulischen Miteinander zu entdecken. Beides kann eine Entlastung für Schüler*innen darstellen, was im Falle des betreuten Schulkindes zum Ende des Schuljahres bestätigt werden konnte. Insgesamt zeigte sich der*die Schüler*in sehr wertschätzend gegenüber der gemeinsamen Arbeit, sodass das Arbeitsverhältnis auf einer hohen Vertrauensbasis beruhte, welche von einer hohen Bereitschaft, sich mit den Unterrichtsinhalten spielerisch und abwechslungsreich auseinanderzusetzen, begleitet wurde. Die Wirksamkeit des Projektes kann abschließend anhand des vergangenen Schuljahres erneut bestätigt werden: der*die Schüler*in verfügt über deutlich gesteigerte kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten und konnte sich zudem gut im Schulalltag einfinden.

 

 

 

 

 

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(Schüler*innenassistenz)                                                                  (Teamleitung Projekt)

 

 

Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.

 

 

 

Abschlussbericht 1. Halbjahr 2022/2023 Leibnizschule

 Name: N.

Schulhalbjahr: 2022/2023

Geb.: 1994

Fachkraft: Frau T.

Berichtszeitraum: 10/2022 – 02/2023

Ort: Mainz

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum
  • Leistungen in Mathe haben sich verbessert
  • Gesteigerte Interaktion mit anderen Schüler*innen
  • Verbesserung der Lesefähigkeit

Sonstiger Ressourcenaufbau im Berichtszeitraum

  • Das Schulkind besucht seit kurzem an einzelnen Tagen eine Nachmittagsbetreuung und erledigt dort die Hausaufgaben

 

  1. Allgemeine Informationen

Das Schulkind ist sechs Jahre alt und kam vor ca. 1,5 Jahren mit seinen Eltern sowie dem ein Jahr älteren Bruder von Syrien nach Deutschland. Die Eltern reden aufgrund fehlender Deutschkenntnisse arabisch mit den Kindern. Das Schulkind übt keine festen Hobbys aus, außer hin und wieder mit einzelnen Freund*innen Fußball zu spielen.

 

  1. Ausgangssituation

Dadurch, dass das Schulkind schlechte Deutschkenntnisse hat, lagen besonders zu Beginn des Schuljahres Integrationsschwierigkeiten im Umgang mit anderen Schulkindern vor. Auch im Matheunterricht wurde häufig Hilfestellungen benötigt, da insgesamt ein niedriges mathematisches Verständnis vorlag und das Schulkind zusätzliche Erklärung der Aufgabenstellung benötigte. In Deutsch zeigten sich ähnliche Schwierigkeiten mit den Aufgabenstellungen. Zusätzlich mussten einige Buchstaben wiederholt vertieft werden, was ohne zusätzliche Unterstützung nicht möglich wäre. Insbesondere im Kunstunterricht zeigen sich fächerübergreifende motorische Schwierigkeiten: Basteln und Malen bringen wenig Freude, besonders, weil bspw. der Umgang mit der Schere oder dem Pinsel schwerfällt. Im Deutschunterricht zeigt sich diese Schwierigkeit beim Schreiben der Buchstaben, die häufig zu groß oder unleserlich geschrieben werden. In Mathe sind es geometrische Formen, dessen Linien und Formen schwer nachzumalen sind.

 

  1. Aktuelle Situation

Seit Beginn des Projektes zeigt sich insgesamt eine große Steigerung der Leistung. Insbesondere in Mathe ist das Schulkind in der Lage, Aufgaben selbstständig ohne weitere Hilfestellung zu erledigen. Im Deutschunterricht ist es für das Schulkind sehr hilfreich, Phasen, in denen die Kinder „freier“ arbeiten dürfen oder allgemein die Möglichkeit besteht zum gemeinsamen Lesen zu nutzen, da der Leseaufgabe zu Hause und in der Nachmittagsbetreuung meistens nicht nachgegangen wird. Das Schulkind nimmt insgesamt mit mehr Freude am Schulalltag teil, hat Interesse daran sich zu integrieren und wird umgekehrt deutlich besser von Mitschüler*innen integriert. Gleichzeitig scheint es, als habe es die Unterrichtsabläufe und die Regeln für ein angenehmes Miteinander im Klassenverbund angenommen, verstanden und schätzt diese. Die Arbeit mit dem Schulkind gestaltet sich insgesamt als sehr angenehm, da dem Kind laut eigener Äußerung das gemeinsame Arbeiten „sehr viel Spaß macht“. Insgesamt herrscht eine sehr vertraute und gute Beziehung zu dem Kind, welches sich in den letzten Monaten häufig zeigte (bspw. durch das Anvertrauen von „Geheimnissen“, die sich auf die familiäre Situation bezogen). Durch die gemeinsame Arbeit wurde ein Raum geschaffen, den es – möglicherweise – in der Form zu Hause nicht bekommt. Insgesamt schätzt die Schülerassistenz die Arbeit mit dem Schulkind sehr und merkt immer wieder, wie wichtig die anfängliche zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen waren. Dennoch wurden in den zuvor genannten Bereichen viele Verbesserungen wahrgenommen, die sich vor allem in der Selbständigkeit im Unterricht zeigten, weswegen davon ausgegangen wird, dass keine Unterstützungsmaßnahmen im nächsten Schulhalbjahr nötig sein werden.

EVIM wünscht dem Schulkind für die Zukunft alles Gute!

 

 

 

 

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(Schülerassistenz)                                                                 (Teamleitung Projekt)

 

 

Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.