Abschlussbericht 1. Halbjahr 2022/2023 Leibnizschule

 Name: N.

Schulhalbjahr: 2022/2023

Geb.: 1994

Fachkraft: Frau T.

Berichtszeitraum: 10/2022 – 02/2023

Ort: Mainz

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum
  • Leistungen in Mathe haben sich verbessert
  • Gesteigerte Interaktion mit anderen Schüler*innen
  • Verbesserung der Lesefähigkeit

Sonstiger Ressourcenaufbau im Berichtszeitraum

  • Das Schulkind besucht seit kurzem an einzelnen Tagen eine Nachmittagsbetreuung und erledigt dort die Hausaufgaben

 

  1. Allgemeine Informationen

Das Schulkind ist sechs Jahre alt und kam vor ca. 1,5 Jahren mit seinen Eltern sowie dem ein Jahr älteren Bruder von Syrien nach Deutschland. Die Eltern reden aufgrund fehlender Deutschkenntnisse arabisch mit den Kindern. Das Schulkind übt keine festen Hobbys aus, außer hin und wieder mit einzelnen Freund*innen Fußball zu spielen.

 

  1. Ausgangssituation

Dadurch, dass das Schulkind schlechte Deutschkenntnisse hat, lagen besonders zu Beginn des Schuljahres Integrationsschwierigkeiten im Umgang mit anderen Schulkindern vor. Auch im Matheunterricht wurde häufig Hilfestellungen benötigt, da insgesamt ein niedriges mathematisches Verständnis vorlag und das Schulkind zusätzliche Erklärung der Aufgabenstellung benötigte. In Deutsch zeigten sich ähnliche Schwierigkeiten mit den Aufgabenstellungen. Zusätzlich mussten einige Buchstaben wiederholt vertieft werden, was ohne zusätzliche Unterstützung nicht möglich wäre. Insbesondere im Kunstunterricht zeigen sich fächerübergreifende motorische Schwierigkeiten: Basteln und Malen bringen wenig Freude, besonders, weil bspw. der Umgang mit der Schere oder dem Pinsel schwerfällt. Im Deutschunterricht zeigt sich diese Schwierigkeit beim Schreiben der Buchstaben, die häufig zu groß oder unleserlich geschrieben werden. In Mathe sind es geometrische Formen, dessen Linien und Formen schwer nachzumalen sind.

 

  1. Aktuelle Situation

Seit Beginn des Projektes zeigt sich insgesamt eine große Steigerung der Leistung. Insbesondere in Mathe ist das Schulkind in der Lage, Aufgaben selbstständig ohne weitere Hilfestellung zu erledigen. Im Deutschunterricht ist es für das Schulkind sehr hilfreich, Phasen, in denen die Kinder „freier“ arbeiten dürfen oder allgemein die Möglichkeit besteht zum gemeinsamen Lesen zu nutzen, da der Leseaufgabe zu Hause und in der Nachmittagsbetreuung meistens nicht nachgegangen wird. Das Schulkind nimmt insgesamt mit mehr Freude am Schulalltag teil, hat Interesse daran sich zu integrieren und wird umgekehrt deutlich besser von Mitschüler*innen integriert. Gleichzeitig scheint es, als habe es die Unterrichtsabläufe und die Regeln für ein angenehmes Miteinander im Klassenverbund angenommen, verstanden und schätzt diese. Die Arbeit mit dem Schulkind gestaltet sich insgesamt als sehr angenehm, da dem Kind laut eigener Äußerung das gemeinsame Arbeiten „sehr viel Spaß macht“. Insgesamt herrscht eine sehr vertraute und gute Beziehung zu dem Kind, welches sich in den letzten Monaten häufig zeigte (bspw. durch das Anvertrauen von „Geheimnissen“, die sich auf die familiäre Situation bezogen). Durch die gemeinsame Arbeit wurde ein Raum geschaffen, den es – möglicherweise – in der Form zu Hause nicht bekommt. Insgesamt schätzt die Schülerassistenz die Arbeit mit dem Schulkind sehr und merkt immer wieder, wie wichtig die anfängliche zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen waren. Dennoch wurden in den zuvor genannten Bereichen viele Verbesserungen wahrgenommen, die sich vor allem in der Selbständigkeit im Unterricht zeigten, weswegen davon ausgegangen wird, dass keine Unterstützungsmaßnahmen im nächsten Schulhalbjahr nötig sein werden.

EVIM wünscht dem Schulkind für die Zukunft alles Gute!

 

 

 

 

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(Schülerassistenz)                                                                 (Teamleitung Projekt)

 

 

Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.