Abschlussbericht 1. Halbjahr 2022/2023 Schule am Lemmchen
Name: E.
Schulhalbjahr: 2022/2023
Geb.: 2015
Fachkraft: Frau W.
Berichtszeitraum: 10/2022-02/2023
Ort: Mainz
- Ergebnisse im Berichtszeitraum
- Das Schulkind achtet mehr darauf, seinen Arbeitsplatz ordentlich zu halten und Schulmaterialien in die dafür vorhergesehenen Ordner einzuheften
- E. versucht bei Konflikten mit anderen Schulkindern die Situation zu verlassen und ggf. eine Lehrkraft zu involvieren
- E. kann in kurzen Arbeitsphasen konzentriert arbeiten und Unterrichtsinhalten – sowohl in Deutsch als auch in Mathe – erlernen
- E. fällt es durch den Einzelplatz und damit einhergehend weniger Ablenkungsmöglichkeiten leichter, dem Unterricht zu folgen
- E. spricht gut auf Lob und Hervorheben von positivem Verhalten an, was in erhöhter Arbeitsbereitschaft und Motivation resultiert
- Allgemeine Informationen
- wurde mit 6 Jahren eingeschult und wiederholt das erste Schuljahr. Im letzten Schuljahr ist E. durch übermäßiges Stören des Unterrichts, körperliche Auseinandersetzungen mit anderen Schulkindern, unkooperatives Verhalten in Auseinandersetzungen mit Lehrkräften und einem extremen Bewegungsdrang aufgefallen. Es wurde deshalb im Einvernehmen von Eltern und Lehrkraft entschieden, E. in das erste Schuljahr zurückzustufen.
- Ausgangssituation
- wiederholt die Unterrichtsinhalte der ersten Klasse. In Mathematik ist ein Leistungsvorsprung gegenüber den anderen Kindern zu verzeichnen. E. kann Additionsaufgaben bis 10 (unter optimalen Bedingungen) problemlos lösen und z.T. auch subtrahieren. In Deutsch zeigen sich Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben; E. fällt es schwer, einzelne Silben zu einem Wort zusammenzuziehen. Die Mitarbeit während des Unterrichts wird zusätzlich dadurch erschwert, dass das Schulkind häufig Arbeitsblätter verliert und es ihm schwerfällt, seine Schulmaterialien zu strukturieren und zu ordnen. Obwohl E. älter ist als die meisten Kinder der Klasse, zeigt das Schulkind ein kindliches Verhalten, welches sich in Lautäußerungen wie Grunzen, pfeifen und übermäßigem Lachen bei bestimmten Begriffen während des Unterrichts äußert. E. fällt es zudem sehr schwer, ruhig sitzen zu bleiben und leise zu sein. Der Unterricht muss häufig aufgrund von Störungen seitens E. unterbrochen werden und das Schulkind wird infolgedessen regelmäßig aus dem Unterricht geschickt. E. gerät des Öfteren in Konflikt mit anderen Schulkindern, welche meistens in körperlichen Auseinandersetzungen enden. Das Schulkind hat deshalb mehrfach ein Pausenverbot erhalten und musste im Klassenzimmer bleiben.
- Aktuelle Situation
Die Schülerassistenz hat E. im Unterricht bei schulischen Aufgaben unterstützt. E. hat häufig die Hilfe der Schülerassistenz erfragt und die Unterstützung gerne angenommen. Die Schülerassistenz hat E. bei inhaltlichen Fragen geholfen und das Schulkind immer wieder ermutigt, die Aufgaben fortzusetzen. Lob und das Hervorheben von erwünschtem Verhalten motivieren E. zusätzlich. Wenn aufgrund von mangelnder Konzentration die Bearbeitung der Aufgaben unmöglich wurde, konnte E. mit der Schülerassistenz kurz über den Schulhof rennen und sich nach der kurzen Bewegungspause meistens auch wieder besser konzentrieren. E. wurde zentral an einen Einzeltisch gesetzt und kann dem Unterricht seither besser folgen. In den Schulpausen konnte die Schülerassistenz des Öfteren eingreifen, wenn eine Situation zwischen E. und anderen Schulkindern zu eskalieren drohte. Das Herausnehmen aus der Situation und sprechen über diese hat E. dabei geholfen, sich zu beruhigen und auf Abstand zu den jeweiligen Kindern zu gehen, um weitere Konflikte zu verhindern. Die Lehrkraft hat ein sonderpädagogisches Fördergutachten beantragt und auf Empfehlung der Schülerassistenz auch in einem Elterngespräch die Verdachtsdiagnose ADSH thematisiert und darum gebeten, dass E. darauf untersucht werden soll. Die Hauptproblematik bei E. liegt in den Konzentrationsschwierigkeiten, dem übermäßigen Bewegungsdrang und einer daraus resultierenden Überforderung. Die Schülerassistenz konnte E. in dem ersten Schulhalbjahr begleiten und unterstützen, sieht jedoch weiteren Handlungs- und Unterstützungsbedarf aufgrund der Verdachtsdiagnose ADHS, welcher im Rahmen des Projekts nicht geleistet werden kann. Um E. eine zielgerichtete und bedürfnisorientierte Unterstützung ermöglichen zu können, bedarf es anderen Förderungsmöglichkeiten, weshalb die Schülerassistenz die Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts beendet.
EVIM wünscht E. für die Zukunft alles Gute und hofft auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern, um die Situation von E. zu verbessern und dem Kind seinen Schulalltag zu erleichtern.
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(Schülerassistenz) (Teamleitung Projekt)
Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.