Abschlussbericht  2. Halbjahr 2023  Feldbergschule

 Name: B.

Schulhalbjahr: 2022/ 2023

Geb.: 2016

Fachkraft: Frau R.

Berichtszeitraum: 01/2023-07/2023

Ort: M.

 

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum

- B.s Leistungen in deutscher Sprache haben sich in Bezug auf Wortschatz und Satzstellung verbessert

- B. hat mehr Selbstvertrauen erlangt und traut sich mehr im Unterricht zu sprechen und Fragen zu stellen, auch wenn die deutsche Sprache in einigen Fällen noch unverständlich ist.

- In Bezug zu den Mitschüler*innen kann B. sich nun besser integrieren und sich in Auseinandersetzungen austauschen und die eigene Meinung selbstbewusster durchsetzen.

- B.s Leistungen haben sich in Mathe verbessert

 

Sonstiger Ressourcenaufbau im Berichtszeitraum

  1. bekommt mit 4 anderen Kindern einmal die Woche DaZ-Unterricht. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit der Schülerassistenz Unterrichtsinhalte in Bezug auf sprachliches Verständnis geklärt und der deutsche Wortschatz vertieft. Durch persönliche Förderungszeiträume kann B. ihre/ seine Persönlichkeit stärken, indem sich B. als einen selbstwirksamen Teil der Zusammenarbeit versteht. Während Zeiträumen, in denen B. neben einem Leistungsstarken Schulkind saß, hat B. dadurch zusätzliche Unterstützung erhalten.

 

 

  1. Allgemeine Informationen
  2. lebt mit ihrer/ seiner Mutter, die als Zahnarzthelferin tätig ist, in einem Haushalt. B.s Mutter besitzt sehr gute Deutsch Kenntnisse und spricht die Sprache fließend. Das Schulkind hat mit seiner Mutter bereits in der Türkei und in den Niederlanden gelebt. B.s Sprachkenntnisse in Türkisch sind gut ausgeprägt. Mit Mitschüler*innen unterhält sich B. ausgiebig und lebendig auf türkisch. Zu Beginn des Schuljahres fehlten B. grundlegende Vokabeln in Deutsch wie zum Beispiel „Radiergummi“.

 

 

  1. Ausgangssituation
  2. verhält sich grundlegend zurückhaltend im Unterricht. B. ist ein schüchternes Kind, dass verlegen wird, wenn sie/er was Falsches gesagt oder ein deutsches Wort falsch ausgesprochen hat. Wenn eine Schulaufgabe nicht verstanden wurde, wird B. sehr still und versucht die Aufgabe alleine zu lösen, obwohl B. klar ist, dass die Aufgabe nicht verstanden wurde. Das hat zur Folge, dass die Aufgaben wegen sprachlicher Barrieren falsch bearbeitet werden. B. fehlt die Eigenschaft um Hilfe zu bitten, wenn Fragen im Unterricht auftauchen. In Bezug auf schulischen Leistungen ist B. unterschiedlich leistungsstark. B. liest durchschnittlich gut Wörter und Texte. B.s Lesekompetenz ist hinsichtlich Flüssigkeit und Schnelligkeit durchschnittlich. Das Schulkind versteht allerdings den Inhalt des gelesenen Textest nur minimal bis überhaupt nicht.

In Mathe oder Deutsch braucht B. zusätzliche Hilfe, um mit den Leistungen anderen Schüler*innen mithalten zu können. B. weist eine gute Motorik auf. Sie/ er bewegt sich koordiniert im Sportunterricht und kann den Stift gezielt in der Hand führen. B. hat eine starke Bindung zu 4 anderen Kindern in der Klasse. In dieser Gruppe hat B. einen festen Platz und verhält sich sozial und kommunikativ. Mit andern Klassenmitgliedern hat B. nur zwingend notwendig Kontakt, wenn z.B. Gruppenarbeiten durchgeführt werden müssen.

 

 

  1. Aktuelle Situation
  2. ist ein sehr kooperatives Schulkind und hat eine persönliche Beziehung zur Schülerassistenz aufbauen können. Nach Absprache mit der Klassenlehrerin hat sich herausgestellt, dass ein erhöhter Bedarf an Sprachtraining in Deutsch besteht. Durch Personalmangel ist eine ausreichende Förderung von B.s Sprachkenntnissen in Deutsch nicht möglich. Der DaZ- Unterricht kann nicht von qualifizierten Personen durchgeführt werden und ist somit nicht bestmöglich effizient. Daher hat sich die Schülerassistenz besonders auf das Lese- und Sprachverständnis konzentriert. Aktuelle Lesetexte der Klasse wurden wiederholt, geübt und inhaltlich abgeklärt. Ein großer Teil der Übung bestand darin, dass B. Fragen über den Text beantworten sollte und darüber ein Gespräch mit der Schülerassistenz aufgebaut wurde. Die Übungen fanden separat zum Unterrichtsgeschehen statt und boten einen geschützten Raum für B., in dem mit der deutschen Sprache experimentiert und diese geübt werden konnte. Um einen spielerischen Ansatz zu nutzen, hat die Schülerassistenz Spiele von der Lehrkraft zur Hilfe geholt. Diese waren so konzipiert, dass das Leseverständnis spielerisch gefördert wird. Das hat B. viel Spaß gemacht und motiviert.

Durch die verbesserten Sprachkenntnisse kann sich B. besser im Klassenverband zurechtfinden. B. bewegt sich hauptsächlich in Anwesenheit von ebenso fließend türkisch sprechenden Schulkindern. Im Unterricht kommt es zu immer mehr Situationen, in denen B. sich auch mit Kindern auf Deutsch unterhält. Konflikte können somit besser von B. geregelt werden und das Schulkind kann sich mehr als integrierter Teil der Klasse identifizieren. Hier bestärken sich B.s Deutschkenntnisse und B.s Selbstbewusstsein gegenseitig positiv. Die Unterrichtsleistung von B. befindet sich im unteren Durchschnitt. Viele Defizite von B. sind auf fehlende Sprachkenntnisse zurückzuführen. In Zukunft wird sich herausstellen, ob bestimmte Defizite von B. möglicherweise unabhängig von sprachlichen Fähigkeiten entstehen. Das wird sich im nächsten Schuljahr mehr zeigen. Die Schulassistenz war für B. sehr sinnvoll und könnte auch für weitere Schuljahre sinnvoll sein. Leider endet das Projekt Chancengleichheit mit diesem Schuljahr und somit auch die Zusammenarbeit mit B.. EVIM wünscht B. für die Zukunft alles Gute.

 

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(Schülerassistenz)                                                                 (Teamleitung Projekt)

 

 

Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.

 

 

 

 

 

Abschlussbericht  1. Halbjahr 2023  Feldbergschule

 

Name: M.

Schulhalbjahr: 2022/2023

Geb.: 2016

Fachkraft: Frau R.

Berichtszeitraum: 10/2022-01/2023

Ort: Mainz

 

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum

- M. weist eine verbesserte Fähigkeit auf seinen Arbeitsplatz zu organisieren

- M. weist eine verbesserte Motorik auf

 

  1. Allgemeine Informationen
  2. wohnt abwechselnd bei der Mutter und dem Vater. M.s Mutter ist viel beschäftigt, da sie eine eigene Gastronomie führt. Das Schulkind hat im Unterricht Probleme seinen Arbeitsplatz oder seine Arbeitsabläufe zu strukturieren. Im leserlichen Schreiben von Buchstaben und Zahlen ist es im Vergleich zur Klasse unterdurchschnittlich.

 

  1. Ausgangssituation

M.s schulische Leistungen sind durchschnittlich bis gut. In Deutsch und Mathe kommt M. gut im Unterricht mit und braucht inhaltlich nur selten Hilfestellung. Das Schreiben von Buchstaben und Zahlen bereitet dem Schulkind große Probleme. Oft sind die einzelnen Zeichen nicht leserlich. Hintergrundlinien, auf denen geschrieben werden soll, werden von M. fast ganz ignoriert, was dazu führt, dass die Aufzeichnungen unleserlich sind. In der Schule wirkt das Schulkind in einem hohen Maß unmotiviert. Auch wenn Spiele im Unterricht gespielt werden und in der Klasse eine ausgelassene und glückliche Stimmung herrscht, wirkt M. lustlos oder traurig. Das Schulkind hat ein bis zwei Kinder, mit denen es sich gut versteht.

 

  1. Aktuelle Situation

Die Schülerassistenz hat zu Beginn vermehrt unterrichtsbegleitend mit M. gearbeitet. Dabei hat sie M. auf Fehler aufmerksam gemacht, die M. im Anschluss verbessern sollte. Auffällig war, dass das Schulkind die Fehler trotz Ansprache der Schülerassistenz nicht verbessert hat und dass es die Aufgabe mit Fehlern bei Frau R. abgegeben hat. Die alternative Vorgehensweise war eine eins zu eins Begleitung im Unterricht mit M.. Dies hat sich für beide Seiten nicht gut angefühlt, weil sich M. überwacht gefühlt hat und in keinen produktiven Arbeitsprozess gekommen ist. Die Schülerassistenz wurde dem Hilfebedürfnis von M. so nicht gerecht. In Pausen oder anderen Momenten konnte die Schülerassistenz mit M. sprechen und eine spielerische Beziehung aufbauen. Allerdings ging diese nicht tiefer als bei allen anderen Kindern in der Klasse und es konnte so keine direkte und produktive Zusammenarbeit zustande kommen. Letztlich hat die Schülerassistenz verschiedene Motorik Übungen in Absprache mit der Lehrkraft in den Unterricht integriert. Eine Freiarbeitsstation mit 4 Übungen wurden im Klassenraum zur Verfügung gestellt, die mehrere Kinder gleichzeitig nutzen können. Zu den Übungen gehören Formen zum Ausschneiden, Perlen auffädeln, Wäscheklammern aneinander klemmen und Training der Stiftführung, indem man einen Stein mit Hilfe eines Stifts über das Papier spazieren führt. Die Übungen befinden sich mehrere Wochen im Klassenraum und werden von Kindern genutzt, die ihrer Schulaufgaben bereits erledigt haben oder von Kindern genutzt, die direkt dazu aufgefordert werden. So konnte die Schülerassistenz gewährleisten, dass das Schulkind seine motorischen Fähigkeiten trainiert, ohne sich beobachtet oder kontrolliert zu fühlen, da die Übungen gemeinsam mit der Klasse stattfinden und es keine Sonderstellung erlangt hat. Auffällig war, dass M. die Übungen durchschnittlich gut durchgeführt hat. Die Schülerassistenz kam zum Schluss, dass die Motorik bei M. im Normalbereich liegt und M. keinen dringlichen Bedarf an Übungen hat sowie anfangs vermutet. Trotzdem konnte M. mit den Übungen wichtige Fähigkeiten der Motorik üben und weiter ausbauen. Das sich aus der Zusammenarbeit mit der Schülerassistenz Herausziehen und die fehlende Freude und Motivation im Schulalltag lassen die Schülerassistenz vermuten, dass M.s Probleme seelischer Natur sind. Diese Erkenntnisse wurden der Lehrkraft regelmäßig mitgeteilt, damit sie diese in die Zusammenarbeit mit M. einfließen lassen kann. Diese Beobachtungen sind sehr spezifisch und dienen der Lehrkraft als Hilfestellung, da Beobachtungen in dieser intensiven Form durch fehlende Ressourcen seitens der Klassenlehrkraft nicht stattfinden können.

EVIM wünscht für M. für die Zukunft alles Gute.

 

 

 

 

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(Schülerassistenz)                                                                 (Teamleitung Projekt)

 

 

Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.