Abschlussbericht Schuljahr 2025 Feldbergschule
Name: M.
Schulhalbjahr: 2024/2025
Geb.: 2019
Fachkraft: Frau D.
Berichtszeitraum: 10/2024-01/2025
Ort: M.
- Ergebnisse im Berichtszeitraum
- M.s Sprache hat sich verbessert
- M. kann länger allein arbeiten
- M. kann sich besser ausdrücken
- Allgemeine Informationen
- hat eine Schwester. M. Kommt aus Eritrea, dadurch spricht M. auch teilweise Englisch.
- Ausgangssituation
- ist ein aufgewecktes und freundliches Kind, das sich gut mit den Mitschülern versteht. Die Zuneigung und Freude am sozialen Miteinander zeigt es oft sehr enthusiastisch, was für andere Kinder manchmal abschreckend wirken kann. Wenn man dem Kind sein Verhalten erklärt, zeigt es jedoch sofort Verständnis und ist bemüht, sich anzupassen. Das Schulkind ist hilfsbereit, spielt gerne mit anderen, teilt sein Essen und sein Material bereitwillig. M. besucht die Schule gerne und freut sich, wenn es als Erstes den Klassenraum betreten darf. In den meisten Fällen stellt das Kind dann schon freiwillig für die anderen Kinder die Stühle herunter und freut sich auf sie. Das frühe Aufstehen macht M. jedoch noch merklich zu schaffen, wodurch es häufiger müde ist, sich in der Leseecke ausruhen möchte oder sich gerne auf den Boden legt. Diese Müdigkeit führt auch zu fehlender Ausdauer und Motivation im Unterricht. In Deutsch liegt M.s größte Schwierigkeit beim Lesen. Der sprachliche Ausdruck von M. ist gut; es wird alles einwandfrei verstanden. Allerdings kann sich M. nicht immer genau ausdrücken, was dazu führt, dass man nicht immer folgen kann. Buchstaben werden richtig erkannt und geschrieben, jedoch ungern als Wörter gelesen. Das liegt aber nicht unbedingt an der Fähigkeit, sondern eher an der Lust und Motivation des Schulkindes. Es wird gar nicht lange versucht, das Wort zu lesen; stattdessen gibt das Kind schnell auf und äußert häufig, dass es etwas „nicht lesen kann“. M. versucht dann, die Schülerassistenz dazu zu bringen, die Texte vorzulesen. Die Motivation von M. sinkt rapide, sobald es ums Lesen geht. Meistens bleibt M. an diesen Aufgaben am längsten hängen, findet Ausreden oder Ablenkungen und reagiert nicht mehr auf den eigenen Namen. Auch wenn das Kind die Inhalte kennt, fehlt es M. an Ausdauer und Fokus. Beim Schreiben zeigt das Kind grundsätzlich die Fähigkeit, jedoch neigt es dazu, oft in eine unordentliche Form zu verfallen. Die geringe Ausdauer wirkt sich auch auf Mathematik aus: Obwohl Interesse am Fach vorhanden ist, fehlt oft die Motivation, länger an Aufgaben zu arbeiten – vor allem, wenn es sich um wiederholende Übungen handelt. Mit direkter Unterstützung ist es jedoch in der Lage, deutlich mehr Aufgaben zu lösen und am Ball zu bleiben. Im Sportunterricht fällt M. besonders auf. Anweisungen werden nicht direkt verstanden, sodass sie mehrmals wiederholt werden müssen. Auch beim Umziehen in der Umkleide wird M. schnell abgelenkt und braucht am längsten. Dieselbe Situation zeigt sich auch im Klassenraum: M. benötigt oft zusätzliche Anweisungen und gelegentlich auch Ermahnungen, um sich die Materialien zu holen oder mit einer Aufgabe überhaupt erst anzufangen. Das Kind braucht immer wieder klare und präzise Anweisungen sowie Unterstützung. M. besitzt grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen, hat jedoch Schwierigkeiten, diese selbstständig und über einen längeren Zeitraum hinweg anzuwenden. M.s Motivation und Ausdauer lassen nach, sobald M. auf eine Herausforderung trifft oder abgelenkt wird. Besonders im Lesen und Schreiben zeigt sich, dass M. zusätzliche Unterstützung benötigt. Wenn es eine Aufgabe nicht bewältigen kann, zieht sich M. zurück oder verweigert die Mitarbeit, sodass es immer wieder motiviert werden muss. Das Kind zeigt eine geringe Frustrationstoleranz und braucht klare Anleitungen, um seine vorhandenen Stärken gezielt einzusetzen.
- Aktuelle Situation
Während der Unterstützung konnte M. mit dem regulären Unterrichtsmaterial arbeiten. Besonders in den Fächern Deutsch und Mathematik wurde gezielt Hilfe geleistet, um die Ausdauer und Selbstständigkeit zu fördern. Dabei zeigte sich, dass viele Inhalte verstanden wurden, M. jedoch schnell aufgab, sobald eine Aufgabe schwieriger war. Um eine durchgehende Bearbeitung der Aufgaben zu gewährleisten, wurden regelmäßig Konzentrationshilfen eingesetzt. Dafür wurde M. häufiger an einen Einzeltisch gesetzt oder der Tisch leergeräumt, sodass keine Ablenkungen entstehen konnten. Dies war besonders wichtig, da selbst kleinste Ablenkungen – wie das Holen eines Radiergummis, das Entleeren des Spitzers oder der Gang zur Toilette – M. aus der Bahn werfen konnten. Besonders positiv entwickelte sich die Fähigkeit, sich gezielter und klarer auszudrücken. Die sprachlichen Fortschritte ermöglichten es M., Bedürfnisse und Gedanken besser zu kommunizieren, was sich auch positiv auf soziale Interaktionen auswirkte. Dennoch gibt es weiterhin Situationen, in denen M. negativ auffällt, beispielsweise durch unangemessenes Verhalten in der Umkleide oder durch verzögertes Reagieren auf Anweisungen der Lehrkraft. Dies könnte mit der noch immer vorhandenen Müdigkeit zusammenhängen. Zudem erkannte M., dass eine strukturierte und zügige Bearbeitung von Aufgaben dazu führt, schneller fertig zu sein und mehr Zeit für andere Dinge zu haben. Diese Erkenntnis trug zu einer höheren Motivation bei. Es zeigte sich jedoch auch, dass M. weiterhin Unterstützung benötigte, da der Fokus phasenweise nachließ. Mit der Zeit gewöhnte sich M. jedoch zu sehr an die Hilfe, sodass selbstständig nicht mehr gearbeitet wurde. Daher musste eine Balance zwischen zu wenig und zu viel Unterstützung gefunden werden. Um die Eigenständigkeit zu fördern, wurde M. zunehmend mit Aufgaben allein gelassen. Nicht geschaffte Aufgaben wurden mit nach Hause gegeben, was half, M. bewusst zu machen, dass eigene Anstrengung notwendig ist, um Fortschritte zu erzielen. Die Zusammenarbeit zwischen M. und der Schülerassistenz verlief insgesamt positiv. Unterstützung wurde gerne angenommen, jedoch war es immer wieder notwendig, M. zur eigenständigen Bearbeitung von Aufgaben zu ermutigen. Mit der Zeit zeigte sich mehr Eigeninitiative. Die Förderung durch Schülerassistenz hatte einen positiven, wenn auch kleinen, Effekt auf die Entwicklung. M. lernte, dass konzentriertes Arbeiten zu einem schnelleren und erfolgreicheren Abschluss von Aufgaben führt. Ablenkende Gegenstände wurden zunehmend freiwillig und direkt zu Beginn weggeräumt. Dennoch benötigt M. weiterhin gelegentliche Anmerkungen oder Anweisungen, um am Ball zu bleiben. Durch die sprachlichen Fortschritte verbesserten sich sowohl die Teilnahme am Unterricht als auch das soziale Miteinander. Es ist schön zu sehen, dass Potenzial vorhanden ist und M. mit mehr Routine und Übung immer eigenständiger arbeiten kann. EVIM wünscht M. für die Zukunft viel Erfolg!
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(Schülerassistenz) (Teamleitung Projekt)
Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.