Abschlussbericht Leibnizschule 2024
Name: S.
Schulhalbjahr: 2024
Geb.: 2016
Fachkraft: Frau B.
Berichtszeitraum: 02/2024-07/2024
Ort: M.
- Ergebnisse im Berichtszeitraum
-S. traut sich, die deutsche Sprache im Unterricht und im Miteinander zu benutzen
-S. fängt langsam an, selbstständig zu lesen
-S. zeigt sich motiviert und interessiert am Unterricht
Sonstiger Ressourcenaufbau im Berichtszeitraum
-weiterhin regelmäßige 1 zu 1 Förderung mit der Schülerassistenz, um Lesen zu üben
- Allgemeine Informationen
- lebte mit dem Vater, der Mutter und den zwei jüngeren Geschwistern in einer Zweizimmerwohnung in der Nähe der Schule. Die Familie kommt aus Afghanistan und spricht kaum Deutsch, obwohl der Vater sehr bemüht ist, in Deutschland Fuß zu fassen. Die alte Wohnung der Familie war viel zu klein und in einem prekären Zustand (Schimmel etc.), weswegen die ganze Familie mal mehr mal weniger unter Hautausschlag litt. Der Vater wendete sich bereits an diverse Hilfsstellen. Ob sich seit dem letzten Halbjahr etwas an der Situation geändert hat, ist nicht bekannt. Trotzdem ist die Familie sehr bemüht, sich anzupassen und nach außen geordnet zu wirken.
- Ausgangssituation
- beteiligte sich kaum am Unterricht oder an sonstigen pädagogischen Angeboten im Klassenraum, wie dem Morgenkreis. Durch S.s mangelnde Deutschkenntnisse traute S. sich nie zu sprechen und hatte Angst, etwas Falsches zu sagen. Bei Stillarbeit, vor allem in Deutsch, verstand S. meist die Arbeitsaufträge nicht, kannte diverse Wörter nicht und schaute dann bei den Nachbarskindern ab, weswegen nicht sofort auffiel, dass S. nicht mitkam. S. arbeitete schon immer sorgfältig und perfektionistisch, jedoch fehlte S. das nötige Wissen, weswegen S. oft niedergeschlagen war, wenn Aufgaben nicht zu lösen waren. Auch ins Gespräch mit anderen Kindern kam S. aufgrund der Sprachbarriere selten. Aus diesen Gründen hing S. sehr mit dem Unterrichtsstoff hinterher, hauptsächlich in Deutsch. S. konnte kaum Buchstaben mit Lauten verbinden, geschweige denn lesen.
- Aktuelle Situation
Durch beständige Anwesenheit und Kontaktaufnahme hat S. ein Vertrauensverhältnis zur Schülerassistenz aufgebaut. S. freut sich, sie zu sehen, sucht selbst den Kontakt bei benötigter Hilfe, aber schickt sie zuweilen auch mal weg, wenn S. selbstständig arbeiten kann und will. In Deutsch hängt S. zwar immer noch etwas hinterher und kann nicht so schnell und flüssig wie die anderen Schüler*innen lesen, aber auch hier lassen sich Fortschritte erkennen und mit genug Zeit schafft S. die Aufgaben auch. Manchmal war es förderlich, die Aufgabenseiten, auf denen viel zu lesen war, für S. auszulassen, um übermäßige Frustration zu vermeiden. Schade war, dass der Einzelförderunterricht mit der Schülerassistenz häufig in „weniger wichtigen“ Stunden wie Ethik durchgeführt werden sollte. Das machte S. manchmal traurig, da S. an Ethik teilnehmen wollte. S. wurde hierbei aber zu nichts gezwungen und konnte den Einzelunterricht auch verweigern. In Mathe entwickelte sich S. zu einem der besten Kinder der Klasse und bearbeitete manchmal auch extra schwierigere Arbeitsblätter. Hier war S. immer sehr stolz und zeigte allen die bearbeiteten Blätter. Zusammengefasst hat die Zusammenarbeit in Kombination mit guter Förderung durch die Lehrkraft und Eigeninitiative von S. viel gebracht. EVIM wünscht S., dass das Schulkind auch in der zweiten Klasse gute Fortschritte macht und weiterhin mutig und motiviert bleibt.
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(Schülerassistenz) (Teamleitung Projekt)
Zur vertraulichen Behandlung von personenbezogenen Daten wurden Namen und Orte des Projekts „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ anonymisiert.