Reflexionsbericht der Schülerassistenz in der Ludwig-Schwamb-Schule Mainz

Reflexionsbericht Schülerassistenz                        

  • Eine Erfahrungssammlung aus dem Schuljahr 2020/2021 in fünf verschiedenen Grundschulen

Ludwig-Schwamb-Schule Mainz

Frage 1: Wie wurde die Arbeit aus Sicht der Schülerassistenz während des letzten Jahrs insgesamt wahrgenommen? Eindrücke, Erfahrungen, Berührungsängste, Erfolge, Misserfolge?
Allgemein: Wie war das letzte Jahr als Schülerassistenz?

Die Arbeit war für mich insgesamt herausfordernd. Vor allem während des Lockdowns wurde klar, dass großer Bedarf für eine Schülerassistenz vorhanden ist.

Was lief gut?

  • Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin
  • Bereitstellung eines Raumes, um während der Notbetreuung einzeln oder in Kleingruppen mit Kindern zu arbeiten
  • Arbeit mit zwei Kindern gleichzeitig während Schulschließung ermöglichte Kindern zumindest ein bisschen sozialen Kontakt zu Gleichaltrigen
  • Lüftungsanlage ab Mitte Februar im Klassenzimmer
  •  Im Frühling/ Sommer teilweise Arbeit draußen -> sicherer

Was lief nicht so gut?

  • Keine Lüftungsanlage im Nebenraum
  • Durch das Angebot der Schülerassistenz während der Notbetreuung konnten Lockdown-bedingte Defizite nur teilweise ausgeglichen werden
  • Lesen üben mit Maske ist schwierig, aber ohne Maske ist die Ansteckungsgefahr höher

 

Frage 2: Wie war Unterricht für die Kinder?

Es wirkte als war der Unterricht für die Kinder mit vielen neuen und anstrengenden Regeln verbunden. Einige Kinder haben sich vor allem nach den langen Schulschließungen auch wieder sehr darüber gefreut, in die Schule gehen zu dürfen.

 

Frage 3: Welche Hilfe bzw. Unterstützung erhielten die Kinder während der Lockdown-Phasen? Wie sah konkret die Zusammenarbeit von Schülerassistenz und Kindern aus?

Während der Schulschließungen nach den Weihnachtsferien habe ich zweimal die Woche mit ein paar Kindern, die von zu Hause vermutlich wenig Unterstützung bekamen und meist nicht regulär in der Notbetreuung waren, in einem separaten Raum Aufgaben des Wochenplans bearbeitet. Außerdem habe ich, besonders die Kinder, die sonst wegen der Schulschließungen teilweise wochenlang kein Deutsch gesprochen haben, viel erzählen lassen. Zwischenzeitlich war auch das Kind, auf welches ich mich besonders fokussiert habe, in der Notbetreuung, sodass dieses auch an den Tagen, an denen ich nicht da war, in ihrem Wochenplan weiterkam. Als die Schulen Ende April erneut schlossen, arbeitete ich vier Stunden pro Woche mit dem Kind. Mit der Lehrerin sprach ich ein paar Seiten ab, die sie gut ohne große Unterstützung zu Hause erledigen konnte und teilte diese dem Geschwisterkind mit, welches sie abholte, damit das Schulkind diese am nächsten Tag ohne Notbetreuung machte.

 

Frage 4: Welche Hilfe bzw. Unterstützung erhielten die Kinder während der Schulöffnungen? Wie sah konkret die Zusammenarbeit von Schülerassistenz und Kindern aus?

Als die Schulen in den Wechselunterricht gingen, war das Schulkind, zwei oder drei Mal die Woche da. Teilweise ging ich mit dem Schulkind in dieser Zeit in einen Nebenraum Aufgaben nachholen, damit es wieder den Anschluss an die Klasse fand.

 

Frage 5: Welche Hilfe bzw. Unterstützung können die Kinder bei anstehenden Lockdown-Phasen erhalten? Hat sich ggf. etwas verändert, dass in Zukunft eine noch bessere bzw. angemessenere Unterstützung erfolgen kann? Falls Defizite der Betreuung durch die Lockdown-Phasen entstanden sind – wie könnte in zukünftigen Lockdown-Phasen besser die Unterstützung gewährleistet werden? Was braucht es, damit die Kinder nicht den Anschluss zu Bildung und Schule verlieren? Was kann die Schülerassistenz dazu beitragen?

Sollte es wieder zu Schulschließungen kommen, könnte die Schülerassistenz wieder in einem Nebenraum mit wenigen Kindern arbeiten, die einen entsprechenden Bedarf haben. Allerdings kann die Schülerassistenz den Unterrichtsausfall und die fehlende Unterstützung durch Eltern und Schule im Rahmen ihrer Stundenanzahl nicht ausreichend ausgleichen. Daher bräuchte es bei erneuten Schulschließungen zusätzliche Unterstützung – durch einen Ausbau der Notbetreuung, eine höhere Stundenanzahl für die Schülerassistenz oder eine zusätzliche Kraft. Falls die Schulen in den Wechselunterricht gehen, ist es gegebenenfalls sinnvoller (sofern möglich), wenn die Schülerassistenz zu den Zeiten, zu denen ihr(e) „Bezugskind(er)“ eigentlich nicht im Wechselunterricht sind, mit diesen zusammen in einem separaten, freien Raum geht. Zum Beispiel könnten dann Aufgaben aus dem Wochenplan bearbeitet werden, die zu Hause nicht erledigt wurden. Außerdem könnte auch geschaut werden, bei welchen Aufgaben Kinder kaum fachliche Unterstützung brauchen (zum Beispiel Aufgaben zum Nachspuren von Buchstaben und Abschreiben), die sie selbstständig zu Hause erledigen könnten (eventuell dann mit einer Erinnerung für die Eltern an die Hausaufgaben).

 

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(Schülerassistenz)                                         (Teamleitung Projekt)