Abschlussbericht 2015/2016 der Leibnizschule

Trägerbericht

Name: S.

Schuljahr: 2015/2016

Geb.: 2009

Fachkraft: Herr W.

Berichtszeitraum: 31.01.–15.07.16

Ort: Mainz

 

  1. Ergebnisse im Berichtszeitraum

S. hat sich sprachlich im Verlauf des Schuljahres stetig verbessert. Nachdem die Integrationskraft anfänglich auf Englisch mit ihr kommunizierte, ist es nun möglich in normaler Geschwindigkeit auf Deutsch mit ihr zu sprechen. Aufgrund der Tatsache, dass S. ihr Vokabular erweitert hat, muss Herr W. nicht mehr auf eine simple Ausdrucksweise achten, denn S. ist nun auch in der Lage komplexere deutsche Sätze zu verstehen. Neben dem sprachlichen Aspekt wurde der Fokus auf ordentliches Arbeiten gelegt (z. B. Schriftform und Größe, innerhalb der Linien schreiben, Zahlen sauber schreiben). Hierbei ist nach wie vor Verbesserung erforderlich.

Zu Beginn der Zusammenarbeit weigerte sich S. häufig Hilfe anzunehmen. Mittlerweile fragt sie von sich aus nach Hilfe, wenn sie bei Aufgaben nicht weiter kommt.

Hilfsmittel wie Rechenrahmen und Buchstabenblatt nutzt sie wiederum nicht aus eigener Motivation. Die Integrationskraftmuss sie regelmäßig auffordern, die entsprechenden Hilfsmittel zu verwenden. 

 

Sonstiger Ressourcenaufbau im Berichtszeitraum

  • Nach regelmäßiger Absprache mit der Lehrerin bearbeitete die I-Kraft mit S. Aufgaben sowie wichtige Lerneinheiten, bei denen S. Nachholbedarf hatte
  • Für die Vermittlung von Rechenprinzipien benutzte die I-Kraft einen Rechenrahmen und zeigte ihr immer wieder Möglichkeiten, diesen sinnvoll einzusetzen.

 

  1. Anamnese

S. hat bis zur Einschulung im vergangenen Jahr in einem englisch-sprachigen Land gelebt. Zu Beginn des Schuljahres konnte sie kein Wort Deutsch sprechen oder verstehen.

 

  1. Ausgangssituation

Die Entscheidung, die Schulintegrationsmaßnahme im zweiten Halbjahr mit S. fortzuführen, war früh absehbar, da sie sowohl im Leistungsbereich als auch im Arbeitsverhalten deutliche Defizite aufwies. Durch die sprachliche Hürde fiel es ihr schwer Aufgabenstellungen richtig zu verstehen. Häufig schrieb sie sowohl in Mathe, als auch in Deutsch „irgendetwas“ auf und tat so, als könne sie die Aufgaben lösen.

 

  1. Aktuelle Situation

Im vergangenen Schuljahr war bei S. eine positive Entwicklung zu erkennen. Insbesondere die Tatsache, dass sie vor einem halben Jahr kaum Deutsch redete und dadurch zu Beginn wenig soziale Kontakte pflegte, hat sich durch die Unterstützung der Integrationskraft ins Positive gewendet. Mittlerweile ist S. ein sehr aufgewecktes, manchmal sogar freches Mädchen, das kein Problem hat, Anschluss zu finden.

Neben dieser sprachlichen und sozialen Entwicklung ist in der Schule auch die kognitive (im Bezug auf Lerninhalte) und feinmotorische Entwicklung (z. B. Schrift) von großer Bedeutung.

In Deutsch ist S. für ihre Verhältnisse auf einem guten Stand und befindet sich im unteren Klassendurchschnitt. Sie kann Bilder Wörtern zuordnen, versteht Aufgabenstellungen und ist bei Aufgaben, die ihr Spaß bereiten erkennbar motiviert. In Mathe ist sie, wenn sie konzentriert arbeitet auf einem altersgerechten Level. Allerdings unterlaufen ihr aufgrund von Ablenkung noch zu viele Flüchtigkeitsfehler. Das Schriftbild muss sich noch verbessern, da sie nach wie vor sehr groß und oft unordentlich schreibt.

Zusammenfassend ist zu bemerken, dass S. auf einem guten Weg ist und dass sie durchaus von dem Projekt der „Chancengleichheit bei Schulbeginn“ profitiert hat. Eine selbstständige Bewältigung des Schulalltages im zweiten Schuljahr ist voraussichtlich möglich.

 

Ich wünsche S. alles Gute für die Zukunft.

 

Herr W.

 

*Die Namen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert